Gartenfachberater

Gartenarbeiten im Monat April

Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,

hier ein paar Tipps und Informationen für den Monat April:

In diesem Monat können folgende Gemüsearten im Freiland ausgesät werden: Mangold, Rettich, Rote Rüben, Radieschen, Möhren Lauch, Zuckererbsen, Petersilie, und Spinat.

Bei der Aussaat von Radieschen darf es nicht mehr zu kalt sein, da die Pflanzen sonst schossen. Temperaturen von 14 °C tagsüber und 12 °C nachts sind ideal.

Vorkultivierte Gemüsearten und Staudengemüse können jetzt ins Freiland gepflanzt werden: Blumenkohl. Brokkoli, Eissalat, Pflücksalat, Knollenfenchel, Frühkartoffeln, Steckzwiebeln und Porree.

Wichtig: Salat und Kohlrabi nicht zu tief pflanzen. Zu tief gepflanzter  Kohlrabi neigt zu Schossern und braucht zur Knollenbildung mehr Zeit. Die Knollen müssen sich frei über der Erde entwickeln können.Bei drohendem Nachtfrost frisch gepflanztes Gemüse mit Folie oder Vlies abdecken.

Erdbeeren sollten Sie in der Regel erst nach der Ernte düngen, denn eine kräftige Frühjahrsdüngung würde sich negativ auf die Pflanzen auswirken. Bei zu viel Stickstoff bilden die Pflanzen mehr Laubmasse als Blüten und neigen zu Wurzelfäule. Außerdem schmecken überversorgte Früchte fade und sind anfälliger für Grauschimmel. Nur bei schwach entwickelten Pflanzen kann jetzt eine Düngung von max. 20 g/m² Hornspäne sinnvoll sein. In diesem Monat und auch noch im Mai legt der       Erdbeerstängelstecher seine Eier in die Blütenknospen ab und beißt die Stängel dann so an, dass sie abknicken und die Eier schützen. Entsorgen sie diese abgeknickten Knospen, damit sich die Schädlinge nicht weiter entwickeln können.

Ab einer Bodentemperatur von 8 – 10 °C können Frühkartoffeln gelegt werden. Am besten verwendet man vorgekeimte Kartoffeln. Diese legt man in Reihen mit ca. 30 cm Abstand zueinander aus. Die Keimspitzen sollten dabei nach oben zeigen, aber etwa fünf Zentimeter mit Erde bedeckt sein.  Der Abstand zwischen den Reihen sollte mindestens 50 cm betragen. Drohen noch Spätfröste, schützt man das Kartoffelkraut mit Vlies.

Die vorbeugende Bekämpfung des Birnengitterrostes sollte erfolgen, sobald die ersten Blätter sichtbar werden.

Achten Sie auch auf die Spitzendürre bei den Kirschbäumen. Blüten, Blätter oder ganze Triebe von Kirschen fangen schon kurz nach der Blüte von der Spitze her an abzusterben und sehen wie verdorrt aus. Zur Bekämpfung verwenden Sie am Besten ein geeignetes Pilzbekämpfungsmittel und schneiden Sie die erkrankten Triebe bis ins gesunde Holz zurück.

Die ersten zarten Rhabarberstängel, die ab Ende April erntereif sind, haben das beste Aroma. Um die Pflanzen nicht unnötig zu schwächen, sollten bei jüngeren Pflanzen nur alle zwei bis drei Wochen einige Stängel geerntet werden. Bei kräftigen Pflanzen ist auch ein kürzerer Abstand möglich. Faustregel: Mindestens zwei Drittel der Stängel und Blätter müssen stehen bleiben.

Drehen Sie also höchstens drei bis fünf der kräftigsten Stängel mit einem Ruck möglichst direkt an der Basis heraus.Nicht schneiden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass die verbleibenden Stielstücke verfaulen. Blüten sollten immer sofort entfernt werden, da sie den Pflanzen unnötig Kraft kosten.

Im Frühling ist die Zeit gekommen, den Kompost umzusetzen. Das Umsetzen fördert die gleichmäßige und schnelle Verrottung.

Obstbäume und Beerensträucher sind dankbar für eine Nährstoffgabe im Frühling. Streuen Sie spätestens Anfang April auf jeder Baumscheibe etwa drei Liter Kompost pro Quadratmeter aus. Er enthält viel Kalium und Kalzium – Nährstoffe die für die Fruchtbildung förderlich sind. Heidelbeeren vertragen als Moorbeetpflanzen keinen Kompost.

Thymian, Lavendel, Salbei, Bergbohnenkraut und Oregano sind botanisch gesehen Halbsträucher und verholzen deshalb an der Basis. Damit die Pflanzen nicht überaltern und mit der Zeit auseinanderfallen, sollten sie im Frühjahr etwa ein Drittel bis maximal zwei Drittel zurückgeschnitten werden.

Zu Beginn des Austriebs im Frühjahr machen sich die Raupen der Obstbaumgespinstmotte, die in zwei Arten an Obst- und Laubgehölzen wie Apfel, Birne, Pflaume vorkommen über die frischen Blätter und Blüten her. Zu diesem Zeitpunkt sind die Raupen noch ohne schützendes Gespinst, sodass Sie sie z.B. mit einem selektiv wirkenden biologischen Pflanzenschutzmittel bekämpfen können.

Denn sobald sich die Raupen mit Blättern und Blüten eingesponnen haben, sind sie geschützt und nicht mehr erreichbar.

Ab diesem Stadium bleibt nur noch das Ausschneiden und Vernichten der Gespinste mit den Raupen als Bekämpfungsmethode übrig.

Jetzt wird es auch Zeit den Rasen zu mähen. Dabei sollte er maximal um ein Drittel gekürzt bzw. nicht kürzer als 4 cm geschnitten werden.

Vertikutieren Sie den Rasen nicht vor Mitte April. Vorher wächst der Rasen einfach nicht schnell genug. Auch der in die Lücken nachgesäte Rasen benötigt für das Keimen zu viel Zeit. Der Rasen keimt am besten, wenn die Bodentemperatur dauerhaft bei 14 Grad Celsius liegt. Die Grasnarbe sollte beim Vertikutieren maximal 3 mm tief eingeritzt werden. Um günstige Bedingungen für den Rasen zu schaffen, empfiehlt es sich, ca. 2 Wochen vor dem Vertikutieren den Rasen zu düngen.

Im Frühjahr blühende Sträucher wie die Forsythie sollten nach der Blüte ausgelichtet werden.

Der April ist günstig, um Gurkengewächse bei Zimmertemperatur vorzuziehen. Gurken, Kürbisse, Zucchini und Melonen sind äußerst empfindlich gegen Wurzelschäden. Man sollte sie daher nie pikieren, sondern besser in Topfplatten oder Töpfe säen, jeweils zwei bis drei Samen pro Topf. Die stärkste Pflanze bleibt dann stehen.

 Cannabis in Kleingärten?

Der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands verweist darauf, dass nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes am 1. April. 2024   der Anbau von Cannabis im Bereich von Kleingartenanlagen grundsätzlich nicht erlaubt ist. Der Anbau der 3 Pflanzen ist nur im Bereich der Wohnung bzw. des gewöhnlichen Aufenthaltes erlaubt. Der vom Gesetzgeber geforderte Schutz vor dem Zugriff Dritter, insbesondere von Kindern und Jugendlichen ist auf der Parzelle einer typischen Kleingartenanlage im Regelfall nicht zu gewährleisten.

Gutes Gelingen wünschen Ihnen die Fachberater

Wolfgang Ackermann und Peter Uhlig.

www.kgv-sommerheim.de